LF-Flottenfonds VIII: Schiffsfonds in der Krise
Hiobsbotschaften für Anleger des LF-Flottenfonds VIII: Der vom Emissionshaus Lloyd aufgelegte Schiffsfonds hat erhebliche Probleme und entwickelt sich außerplanmäßig schlecht. Für die Anleger besteht die Gefahr eines Verlustes ihres angelegten Geldes.
Die Anlegerkanzlei Sommerberg vertritt mehrere Anleger des LF-Flottenfonds VIII in ganz Deutschland und macht für diese bereits Schadensersatzansprüche wegen Falschberatung geltend. Ziel ist die Rückgängigmachung des Anlagegeschäfts in den Fonds. „Wir setzen für unsere Mandanten eine Kapitalrückzahlung gegen Übertragung der Fondsbeteiligung durch“, berichtet Geschädigten-Anwalt Thomas Diler von der Kanzlei Sommerberg.
Fast durchgängig berichten die Mandanten der Kanzlei Sommerberg, dass sie sich falsch beraten sehen über die Geldanlage in den Lloyd-Fonds. Anwalt Diler: „Von einer durchaus möglichen Fehlentwicklung des Fonds oder sogar einer Insolvenzgefahr und einem damit verbundenen Verlustrisiko, so die Schilderungen vieler unserer Mandanten, haben die Berater nicht gesprochen. Über solche Risiken hätte unserer Beurteilung nach aber aufgeklärt werden müssen.“
Geldanlagen in Schiffsfonds sind unternehmerische Beteiligungen. Die Anleger sind nicht nur am Gewinn, sondern auch am Verlust beteiligt. Grundsätzlich kommen solche Fondsanlagen daher nur für Anleger in Betracht, die einen Verlust ihres Geldes verkraften können und dies von vorneherein in Kauf nehmen. Die Berater und Banken hätten daher den Anlegern, die nicht risikobereit waren, den Fonds gar nicht zum Kauf empfehlen dürfen, sondern hätten vielmehr ausdrücklich von dieser Geldanlage abraten müssen. Andernfalls liegt eine regresspflichtige Informationspflichtverletzung vor.
Über den LF-Flottenfonds VIII haben sich die Anleger an vier Ein-Schiff-Gesellschaften beteiligt, die die folgenden Schiffe betreiben: MS „HELENA SCHULTE“, MT „LONDON STAR“, MT „NEW YORK STAR“ und MS „NORO“.
Bei drei der vier Gesellschaften gibt es bereits finanzielle Schwierigkeiten. Der Fonds befindet sich insgesamt in einer erheblichen Krise.
MS „HELENA SCHULTE“ Shipping GmbH & Co.
Hier wurde eine Überschreitung von 22% des Plandarlehensstandes vermeldet. Gemäß dem Darlehensvertrag ist eine Überschreitung hingegen nur in Höhe von 5% zulässig.
MT „LONDON STAR“ Schifffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG
Die Liquiditätslage bei der MT „LONDON STAR“ Schifffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG ist derart angespannt, dass sie im Jahr 2011 keine Tilgungen auf das Schiffshypothekendarlehn zuließ. Ebenso ist dies laut Mitteilung von Lloyd Treuhand für 2012 absehbar. Der Tilgungsrückstand beläuft sich bereits auf über 4,7 Millionen US-Dollar.
MT „NEW YORK STAR“ Schifffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG
Die MT „NEW YORK STAR“ Schifffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG befindet sich bereits seit Anfang 2011 in Schwierigkeiten. Aufgrund der geringen Einnahmen und des dadurch entstandenen Liquiditätsengpasses wurde die Gesellschaft im Frühjahr 2011 finanziell strukturiert.
MS „NORO“ Schifffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG
Noch am besten scheint es bei der MS „NORO“ Schifffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG auszusehen. Hier ist laut Mitteilung der Lloyd Treuhand lediglich eine minimale und entsprechend vertragskonforme Überschreitung von 3% des Plandarlehensstandes zu verzeichnen.
Autor: Thomas Diler / Google+
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